Wahrnehmung der Farben
Die Wahrnehmung der Farben wird von vielen verschiedenen Faktoren beeinflusst. Farbe ist eine Empfindungsgröße. Es ist nicht das Licht, das farbig ist („The rays are not coloured“ – Isaac Newton). Das Licht wird zunächst im Auge in Nervenimpulse umgewandelt.
Erst durch die Verarbeitung dieser Impulse in den nachgeschalteten Hirnstrukturen kommt es zu der Empfindung, die wir “Farbe” nennen. Farbe ist diejenige Empfindung, die es uns erlaubt, zwei strukturlose Oberflächen gleicher Helligkeit zu unterscheiden.
Die Arbeitsweise des visuellen Systems im Zentralnervensystem und besonders im Gehirn im Zusammenspiel mit dem Gefühlszentrum ist noch unerforscht. Andererseits ist die Wahrnehmung unterschiedlicher Wellenlängen in den Zapfen und Stäbchen der Netzhaut nicht allein für die Entstehung des wahrgenommen Bildes verantwortlich.
Die verschiedenen Sehzellen betätigen sich als „Fänger “ des Lichts. Dabei sammeln sie bevorzugt das Licht ein, das am besten zu ihnen passt.
Der Sehvorgang von Farbe und Form eines Objektes ist auch dadurch geprägt, dass das Großhirn einen Sinneseindruck mit einer dazu gehörenden Erinnerung verbindet. Die empfundene Farbe eines Objektes ist nicht immer mit der messtechnischen (da physikalischen) vergleichbar. Vielmehr ist das wahrgenommene Bild der momentan aufgenommenen Informationen überdeckt, vom Wissen zu diesem Objekt.
Unsere Wahrnehmung von Farbe ist relativ und abhängig vom Hintergrund. Die Wahrnehmung von Farbe,mit ihren drei Komponenten Helligkeit, Sättigung und Farbton, ist also viel mehr als die rein physikalische Messung der Stärke reflektierter Lichtstrahlen, sondern hängt stark von ihrer Umgebung und dessen Betrachter ab.
So wirkt eine helle Fläche im Beispiel vor einem dunklen Hintergrund viel heller als vor einem hellen Hintergrund (Bild einf.) Das zugrunde liegende Prinzip ist die so genannte Randkontrastverstärkung.