Materialkunde
Im Zahntechnischen Labor wird zur Herstellung von Zahnersatz eine Vielzahl von Materialien verwendet. Die Auswahl der Komponenten ist dabei ein wesentlicher Faktor.
Laut Zahnheilkundegesetz ist der Zahnarzt derjenige, der Zahnersatz anfertigt und sich dazu eines Erfüllungsgehilfen (Zahntechniker) bedient. Das zahntechnische Labor ist also ein Dienstleister für den Zahnarzt, der gegenüber dem Patienten vollumfänglich haftet. Um dieser Verantwortung gerecht werden zu können hat er in der Ausbildung sowohl die Zahntechnik als auch die Materialkunde als Pflicht- und Examensfächer gelernt.
Vereinfacht ausgedrückt: der Zahnarzt rezeptiert ein Material, das dann vom Zahntechniker eingesetzt wird.
Damit sollte ersichtlich sein, dass auch eine Aktualisierung der Materialkunde-Kenntnisse obligat ist. Es ist unzulässig sich ausschließlich auf Aussagen der Industrie oder des zahntechnischen Labors zu stützen oder sich gar völlig aus der Materialdiskussion mit dem Labor herauszuhalten.
Auf einem Auftrag ans Labor müssen Angaben zum Material enthalten sein, und diese sind für den Zahnarzt als Auftraggeber ebenso rechtsverbindlich wie für den Zahntechniker, wobei, wie dargelegt, der Zahnarzt die volle Verantwortung übernimmt.
Nun wird ein Großteil der heute tätigen Zahnärzte mit Materialien arbeiten die im Studium gar nicht abgehandelt wurden. Dies ist der hohen Innovationsrate auf diesem Gebiet geschuldet.
Die früher hauptsächlich eingesetzten Metalle werden zunehmend durch Keramik ersetzt. Auch die aus dem Studium bekannten Kunststoffe haben deutliche Veränderungen erfahren.
Selbst die Metalle sind nicht mehr die gleichen – nur Gold ist ein beständiger Faktor. Jedoch hat es in der Prothetik so an Bedeutung verloren, dass dazu kaum etwas Neues zu sagen wäre.
Bei Keramik darf jedoch keinesfalls der Zusammenhang mit der Fertigungstechnik vergessen werden – ohne die CAD/CAM Techniken hätte die Keramik nicht den Siegeszug antreten können, den wir beobachten konnten.
Prinzipien der Materialeigenschaften
In der Zahnprothetik werden drei grundverschiedene Werkstoffklassen zum Verbleib in der Mundhöhle eingesetzt:
- Metalle
- Keramiken
- Polymerwerkstoffe („Kunststoffe“)
Die grundsätzlichen Unterschiede zu kennen ist elementar. Auf den spezifischen Eigenschaften basierende Konstruktionsprinzipien sind zu beachten.