Dentale Fotografie
Vorbereitung
Bei Fotografien von Zahnersatz und den dazugehörigen Modellen muss unbedingt auf eine erstklassige Modellherstellung geachtet werden, denn ein Arbeitsmodell, das nicht mit äußerster Sorgfalt gefertigt wurde, mindert den Qualitätseindruck der zahntechnischen Arbeit erheblich.
Auch der Ort, an dem das Foto aufgenommen wird, muss perfekt aufgeräumt und sauber sein. Zum Abschluss einer zahntechnischen Arbeit (zur Dokumentation), empfiehlt es sich einmal direkt von vorne, sowie von schräg links und schräg rechts zu fotografieren. Diese Perspektiven sind zwar eher sachlich, jedoch dienen diese Aufnahmen der Dokumentation der erstellten Arbeit.
Schärfe
In den meisten Fällen empfiehlt es sich, die Aufnahmen zahntechnischer Arbeiten durchgängig scharf abzubilden. Durch eine große Blende erscheint die Arbeit jedoch unscharf und verschwommen. Ausreichendes Abblenden auf Blende 22 lässt sie durchgehend scharf erscheinen.
Die Schärfen-(un)tiefe kann jedoch auch gezielt für die Bildaussage genutzt werden. Als Requisiten zur Gestaltung des Hintergrundes können zum Beispiel unscharfe Objekte genutzt werden.
Hinter- und Untergründe
Bei einer sachlichen Dokumentation darf der Blick nicht vom Hauptobjekt abgelenkt werden. Das heißt, dass nicht nur der Hintergrund neutral sein sollte, sondern auch der Untergrund darf keine Struktur, kein Muster oder ähnliches aufweisen.
Das zu fotografierende Objekt könnte zusätzlich auch noch auf einer Erhebung platziert werden, um es noch deutlicher herauszuheben und den Untergrund ruhiger wirken zu lassen.
Farben
Die Hintergrundfarbe sollte ebenfalls mit Bedacht gewählt werden. Die Farbe des Hintergrundes sollte weder langweilig wirken, noch zu grell und auch der zu fotografierte Gegenstand sollte dadurch nicht negativ beeinflusst werden. Durch die Freistellung mittels einer Glasplatte wirkt das Objekt als würde es im Raum schweben.
Objektplatzierung
Die Regeln und Möglichkeiten der Anordnung und Ausrichtung der Objekte sind vielfältig. Es sollte aber auf zwei klassische Elemente eingegangen werden:
Das erste Element, dem wir Beachtung schenken sollten, ist der goldene Schnitt. Bei der Dokumentation sollte das wichtigste Objekt grundsätzlich in der Mitte platziert werden. Dabei kann es aber passieren, dass das Hauptmotiv jedoch schnell langweilig wirkt. Darum sollten die wichtigsten Gegenstände am linken bzw. rechten Rand und/oder im unteren bzw. oberen Teil des Bildes platziert werden. Das ist der sogenannte „goldene Schnitt“ und verleiht dem Bild zusätzliche Sympathie.
Das zweite Element betrifft die entsprechende Anordnung mehrerer Objekte bei der Produktfotografie. Ein Negativbeispiel wären einfach hingeworfene Objekte, die keinerlei Harmonie oder Struktur besitzen. Durch eine strenge geometrische Aufstellung und einer gut gewählten Perspektive wirken Objekte im Hintergrund kleiner und im Vordergrund größer.
Der hervorgerufene Effekt – auch Texturgradient genannt – wird in der Bildgestaltung bewusst eingesetzt und gibt dem Bild eine gewisse Spannung.
Belichtung
Auch die richtige Belichtung hat eine enorme Auswirkung auf das Gesamtbild. Durch ein improvisiertes Lichtzelt (Umstellen des Objekts mit weißen Styroporplatten), oder einem professionellen Flächenblitz kann ein schattenloses Ergebnis erzielt werden.
Hochglanzpolierte Metallflächen stellen ein weiteres Problem dar. Eine Blitzfotografie würde zu starke Reflexe und einen zu hohen Kontrast auslösen. Darum sollte die Belichtung eher dezent ausfallen.
Das Verwenden mehrerer Tageslicht-Leuchtstofflampen und ein Rundum-Aufbau aus weißen Styroporplatten der zu fotografierenden Zone lässt Metalle gleich viel ansprechender wirken.
Produkt- und Werbefotografie
Bei der Produkt- und Werbefotografie müssen auch weitere Hilfsmittel miteinbezogen werden. Ein Hintergrund und andere Requisiten gehören nun zum festen Bestandteil des Arrangements. Ein Samtstoff-Untergrund und Schmuckplatzierung kann z.B. den Wert einer Ware betonen.
Wenn das Bild jetzt noch mit einem ausgefallenen Bilderrahmen kombiniert wird, erregt es bestimmt Aufmerksamkeit. Ein anderes Beispiel wären Fossile Zähne, auf denen Sie ihre Objekte platzieren. Der erste Effekt ist der Bezug durch die Fossilien zu Zähnen. Andererseits ist es ein toller Blickfang.
