Zahnfarbnahme
Zur Erkennung von Zahnstrukturen oder zur Zahnfarbnahme sollten keine „störenden Farben“ in der Umgebung des Sichtfeldes des Zahntechnikers sein.
Empfohlene Farben sind dabei die neutralen Farben Weiß und Grau und die natürlichen Hintergrundfarben Blau und Grün. Blau und Grün werden auf Grund unseres Vorwissens über die Färbung des natürlichen Hintergrundes des Himmels, der Wälder und Wiesen als Hintergrundfarben assoziiert. Zu vermeiden sind dagegen Signalfarben wie Gelb oder Rot.
Für eine Verwendung von Blau und Grün spricht noch ein weiteres Argument: Der unbunte blaugrüne Bereich beinhaltet die Komplementärfarben zu den Zahnfarben. Dadurch ergibt sich eine Randkontrastverstärkung und somit eine sensiblere Wahrnehmungsmöglichkeit von Abweichungen in diesem Bereich.
Eine optimale Farbauflösung durch das menschliche Auge wird bei Beleuchtungsintensitäten von circa 2.000 Lux erreicht. Die optimale Farbtemperatur liegt bei ca. 5400 Kelvin.
Aber auch bei einer optimalen Beleuchtung kommt es innerhalb weniger Sekunden zu einer Anpassungsreaktion im menschlichen Auge bzw. in den Gehirnarealen, in denen optische Reize verarbeitet werden.
Bei längerer Betrachtung eines Zahnes oder eines Farbrings wird der Kontrast schwächer, sodass empfohlen wird, den in seiner Farbe zu bestimmenden Zahn nur kurz zu fixieren.
Für die Zahnfarbnahme bedeutet das konkret, dass die Betrachtungsdauer nicht länger als 8 bis 10 Sekunden sein sollte. Man sollte also dem ersten Eindruck trauen und lieber nach einiger Zeit den Zahnkranz noch einmal neu anlegen.
Der Farbeindruck einer Fläche hängt, wie gesehen, stark von der Betrachtungszeit und Bewegung ab. Außerdem hängt die Farbwahrnehmung stark vom jeweils angrenzenden Hintergrund ab.