Kunststoffe in der Zahntechnik
Zur Herstellung von prothetischer Versorgung, benötigt man einen Werkstoff der sich durch Härte, Steifigkeit, Druck-, Zug- und Biegefestigkeit auszeichnet. In der Zahntechnik finden daher die Polymethylmethacrylate ihre Verwendung, kurz PMMA.
Polymethylmethacrylate sind auch heute noch die am meisten verwendeten Kunststoffe, da sie in Bezug auf das Preis-Leistungs-Verhältnis bis heute ungeschlagen sind und bei korrekter Verarbeitung über eine sehr gute Biokompatibilität und Lebensdauer verfügen.
Sie werden als Pulver-Flüssigkeitssysteme angeboten. In den Pulvern ist in der Regel ein Präpolymerisat enthalten, welches die Polymerisationsschrumpfung minimieren soll. Gleichzeitig wird in der Regel die Farbgebung über das Pulver gesteuert. Die Flüssigkeiten enthalten hauptsächlich das Monomer, Initiatoren und Stabilisatoren sowie Vernetzungsmoleküle, über die auch die Qualität des Kunststoffes eingestellt werden kann.
Der Polymerisationsstart erfolgt durch Hitzeeinwirkung. Dibenzoylperoxidmoleküle werden durch die Erhitzung der Küvetten im Wasserbad gespalten und damit wird die radikalische Polymerisation in Gang gesetzt.
Heißpolymerisate
Vorteile:
- gute Verbindung mit angerauten Kunststoffzähnen
- geringe Schrumpfung (bei Nachpress-Verfahren)
- lange Verarbeitungsbreite
- Farbebeständigkeit
- hoher Polymerisationsgrad
- gute Passgenauigkeit
Nachteile:
- hoher Energie- und Materialverbrauch
- aufwendiges Ausarbeiten und Polieren
- wasserempfindlich
Kaltpolymerisate
Vorteile:
- leichtes Ausarbeiten und Polieren
- material- und energiesparend
- gute Bearbeitung
Nachteile:
- kurze Verarbeitungsbreite
- Mikroporositäten
- niedrigeren Polymerisationsgrad
- größere Polymerisationsschrumpfung
- höheres Restmonomergehalt